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Die Lücke, die jetzt  ist ...

Die Lücke, die jetzt ist ...


Peter Fanger ist tot.
Und es gibt nichts, was die Lücke beschreiben kann, die jetzt dort ist, wo er vor einem halben Jahr noch stand.

Eigentlich wollte er alt werden und für uns stand außer Frage, dass er das auch wird und ihm irgendwann einmal während des Dirigats der Taktstock aus der Hand fällt. Wir haben uns geirrt.  
In den letzten Wochen hat er sich oft die Frage gestellt, ob es reichen wird, was er gegeben hat, ob er etwas hinterlässt und er hatte Angst, es wäre zu wenig. Wir hoffen, wir konnten ihm diese Angst nehmen, denn allein der Chor „Camerata Cantorum“ ist Vermächtnis genug.
Was haben wir verloren? Einen wunderbaren Chorleiter, der mit und für Musik lebte. Einen vor Energie sprühenden, warmherzigen, manchmal ungeduldigen, dickköpfigen, aber immer optimistischen Menschen, der während jedes Auftritts uns zulächelte, uns ermutigte und sich über gelungene Stellen freute. Er war der „Papa“, die Seele und der Motor des Chores. Es gab einige, die nur seinetwegen kamen und viele, die seinetwegen blieben. Er hatte Visionen und immer wieder neue Ideen. Die Zeit hat nicht für alles gereicht.

Was bleibt? Er hinterlässt diesen Chor, eine Gemeinschaft von Sängern aller Altersklassen, die es ohne ihn nicht geben würde und die dank ihm in den vergangenen neun Jahren qualitativ gewachsen ist und ein großes Repertoire hat.
Wir werden weiterbestehen und die Lieder, die er auswählte, weitersingen, zuerst mit Wehmut und Trauer, aber bald wieder mit Freude und Zuversicht und immer mit Dankbarkeit für die Zeit, die wir mit Peter Fanger hatten.

geschrieben am Montag, 26. Oktober 2020